Erster Bericht von unserem neuen Freiwilligen Jonte

Gespeichert von Jonathan am
Unsere beiden Freiwilligen Jonte und Wanja zu Holi, dem „Fest der Farben“

Für mich war es der erste Flug außerhalb von Europa und ich war natürlich sehr aufgeregt und gespannt auf das, was da kommen würde.

Aber erstmal zu meiner Person. Ich bin Jonte, 20 Jahre alt und komme aus Kiel.Seit drei Wochen bin ich jetzt in Howrah und die Zeit verging wie im Flug. Vom Flughafen wurde ich von Wanja, mit dem ich zusammen zur Schule gegangen bin, und zwei Projekt Kindern abgeholt. Die Uber-Fahrt vom Flughafen zur Bridge School hat mich, trotz meiner Müdigkeit aufgrund von Flugverschiebungen und daraus entstandenen langen Wartezeiten, ziemlich wachgerüttelt, denn die ersten Eindrücke von Kolkata waren unglaublich und dabei auch etwas einschüchternd. Kannte ich bisher nur Kiel, das recht beschaulich daherkommt, so ist der Kontrast zu Kolkata und speziell zu Tikiapara ziemlich eindrücklich.

Zwei Tage nach meiner Ankunft traf Helgo ebenfalls in Kolkata ein und so hatte ich das Glück, dass ich in meiner ersten Woche ganz viele Projekte und Menschen kennenlernen konnte, was wiederum eine Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen mit sich brachte. So lernte ich die Kinder und auch die Lehrer und Sozialarbeiter erst in meiner zweiten Woche etwas besser kennen und von der Offenheit und Herzlichkeit der Kinder war ich ziemlich überrascht. Es war kein Problem mit ihnen in Kontakt zu kommen, eher im Gegenteil und das ist einfach unfassbar toll. Der gesamte Staff ist sehr freundlich und auch wenn ich mit meinen Fragen meist erstmal zu Wanja 
gehe, merke ich die Hilfsbereitschaft und das ist schön. Das Leben in Tikiapara ist etwas gewöhnungsbedürftig, sei es der Geruch, die Lautstärke oder mein persönlicher bester Freund, der Muezzin, der seine Gebete zu recht früher Stunde verkündet. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch sehr viele positive Dinge, vorneweg die Menschen, die mir zum großen Teil immer sehr freundlich und höflich begegnen und die Farben und Traditionen der Inder sowie auch das Essen, wobei es durchaus nicht immer allzu bekömmlich ist.

Mein bisheriges Highlight war die Fahrt nach Shankarpur mit den Projektkindern aus Tikiapara und Liluah, von denen ich auch noch nicht alle kannte. Der Trip hat großen Spaß gemacht und das Baden im indischen Ozean war natürlich super schön.

Es hat sich gezeigt, dass meine Aufgeregtheit und Angespanntheit vom Flug, und auch in den Tagen davor, keinerlei Grund hatte, denn natürlich ist das Leben etwas anders als erwartet und bringt seine Herausforderungen mit sich, aber um genau das zu erfahren, bin ich ja losgezogen. Ich freue mich auf die kommende Zeit, mich hier richtig einzuleben und mich in das Projekt einzubringen.