Hallo, mein Name ist Dominik, ich begleite jetzt seit 7 Monaten als Freiwilliger H.E.L.G.O. e.V. Ich habe in diesen Zeitraum vieles gelernt und hatte zudem auch besonders viel Spaß.
Aber nun kommen wir erst mal zu mir. Mein Name ist Dominik Scharschmidt und seit letztem August darf ich mich zum H.E.L.G.O.e.V.-Projekt zählen. Ich habe mich, wie mein Mitfreiwilliger Titus, direkt nach der Schule auf dem Weg nach Indien gemacht. Mir wurde während der Schulzeit schon recht schnell klar, dass ich nach der Beendigung meines Abiturs das Ausland aufsuchen werde. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Um ehrlich zu sein, hab ich auch diesbezüglich einen Zeitungsartikel verfasst, wie schwer es ist und welche Herausforderungen es birgt. Angefangen von der Vorstellung, wo man wie arbeiten wird, bis hin zu den Unmengen an Dokumenten die ausgefüllt, beantragt und bestätigt werden müssen. Aber das ist gar nicht der springende Punkt, denn sobald ich in Kalkutta ankam wurde alles auf Null gesetzt. Ich habe mich in einer komplett anderen Umgebung befunden, wurde in eine neue Kultur eingewiesen, und traff jeden Tag viele neue Menschen. Als aller erstes muss man die Menschen, die Leute, die Verantwortlichen für das Projekt kennenlernen. Das ist komplizierter als es erst mal klingt, denn die Verantwortlichen, also diejenigen, die hierzu beigetragen haben und somit auch der Entstehungsgrund hinter alldem hier sind: Das sind die Kinder. Natürlich auch die Lehrer, Sozialarbeiter und noch viele, viele weitere wichtige Mitglieder, die das Projekt schon länger unterstützen, die dieses Projekt gestemmt haben und dem Ganzen verholfen haben dazustehen, wo es sich heute befindet. Aber der Kern von alldem hier, das sind die Kinder und darauf bezieht sich auch unsere Arbeit als Freiwillige.
Wir sind beide Lehrer, unterrichten die Kinder in Englisch und Gesang, machen zusammen mit ihnen Sport, sowohl im Unterricht, als auch in der Freizeit als Fußballmannschaft. Wir gestallten auch gemeinsame Ausflüge mit den Kindern, zum Beispiel fuhren wir einmal durch die Stadt, sodass die Kleineren die verschiedenen Verkehrsmittel erkunden konnten. Einmal im Jahr geht es sogar an den Strand, genauso wie dieses Jahr auch, diesmal fuhren wir nach Mandarmoni. Und eins haben mir die Ausflüge gezeigt, die Kinder haben bei sowas immer sehr viel Spaß und wir dann natürlich auch. Wenn man gemeinsam in einem Bus sitzt, die Kinder lachen und die Luft quasi vor Euphorie brennt, solche Momente vergisst man nicht. Und das noch nicht einmal bei einem stundenlangen Trip in das Unbekannte, sondern das passiert auch bei den kleineren Ausflügen, wie zum deutschen Konsulat, wo wir den ganzen Vormittag auf dem riesigen Anwesen spielen durften und einen wundervollen Tag genießen konnten. Und so sind die Tage hier immer: Die Luft voller Euphorie, Spiel, Spaß und Spannung, außer es ist gerade Prüfungsphase, dann ist die Euphorie nur bei den Kleineren spürbar, die davon unberührt bleiben. Sobald die letzte Prüfung geschrieben ist, werden allerdings alle Kinder zusammengetrommelt und sehen sich im Projekt wieder. Das bedeutet nicht nur, dass sich alle aus Tikiapara(der Ort indem sich die Schule und das Office befindet und somit den zentrale Standpunkt bildet) und Liluah(eine Einrichtung nicht weit von der Schule, die am Morgen ein Open-Learning-Center betreibt und am Nachmittag Nachhilfeunterricht bereitstellt) , sondern es treffen sich auch noch die Schüler aus Nalanda und Jalpaiguri(das sind zwei verschiedene Hostels die sich recht weit entfernt von Tikiapara befinden). Das Schöne daran ist, dass sich die Meisten und vor allem die Älteren noch aus früheren Zeiten kennen und das ganze mehr den Anschein eines Familientreffens hat. Deshalb fühlt man sich auch immer irgendwie dazugehörig, denn die Kinder setzten alles daran, einen zu integrieren und scherzhaft möchte ich da behaupten, dass man quasi dazu gezwungen wird, Spaß zu haben. Beziehungsweise man kommt nicht darum herum, denn sobald du einmal an einen Klassenraum vorbei läufst, zieht dich eine Bande von Kindern in den Raum und es spielt keine Rolle mehr, mit welcher Stimmung du den Raum betreten hast, ich konnte ihn bis jetzt noch nie ohne Lächeln verlassen. Und so sehe ich das Projekt auch, denn jedes Mal, wenn man zurückkommt, verlässt man es mit einem Lächeln. So sieht das Ganze auch umgekehrt aus, man wird immer mit einen Lächeln wieder kommen.