Freiwillige

Unser neuer Volontär: Meine Reise nach Howrah

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Nachdem ich am 13. Oktober, nach langem hin und her, endlich meinen Reisepass mit eingetragenem Visum in der Hand hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, wann meine Reise starten würde. Ich bekam einen Flug zugewiesen und konnte am 25.10.2023 mit meinem Mitfreiwilligen Joel zusammen nach Indien fliegen.
Letzte Sachen gepackt und nochmal von allen verabschiedet, fuhr ich einen Tag vorher durch halb Deutschland, um einen letzten Abend bei Joel zu verbringen.

Der Flug von Frankfurt ging um 10 Uhr, weswegen wir schon früh morgens zum Flughafen aufbrechen mussten. Zuerst flogen wir nach Doha, dann, nach einer kurzen Pause, gleich weiter nach Kalkutta. Meine Anspannung stieg, als wir die Gurte wieder anlegen sollten und das Flugzeug den Landeanflug begann. Als ich aus dem Fenster sah, erblickte ich das erste Mal Kalkutta, hell erleuchtet zog sich die riesige Stadt in jede Richtung, eingehüllt von einem Nebel an Staub.
Die Landung gegen 2 Uhr in der Nacht verlief planmäßig und schon bald verließen wir das klimatisierte Flugzeug in eine schwüle Nacht. Ein Klima, was ich noch nie in meinem Leben erlebt habe.

Nach der Ausländer-Registrierung verließen wir irgendwann endlich den Flughafen. Dort warteten Asif und Jonathan bereits auf uns und nahmen uns in Empfang. Durch die Nacht fuhren wir müde, aber komplett wach zu unserer Unterkunft in Tikiapara. Der Verkehr, wenn auch deutlich entspannter in der Nacht als am Tag, war ungewohnt ungeregelt für mich.

Endlich im Office angekommen, wurden uns die Zimmer gezeigt und schon waren wir alleine. Die beiden wollten ja schließlich auch schlafen gehen.
Immernoch aufgeregt, endlich hier zu sein, fiel das Einschlafen mir schwer. Besonders, weil es warm war und gegen 5 Uhr die Belilious Road anfing laut zu werden.

Vorstellung von Elias, unserem Freiwilligen.

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Hallo,

mein Name ist Elias und ich 18 Jahre alt. Ich habe dieses Jahr ebensfalls mein Abitur gemacht. Genau wusste ich nicht was ich danach machen wollte. Dennoch war klar, dass ich raus in die Welt musste. Über Freunde und einer augiebigen Internetrecherche habe ich mich dann in das HELGO- Projekt verliebt. Und auch die Idee nach Indien zu gehen stellte für mich persönlich kein Hindernis da. 

Mitlerweile haben wir November. In dieser Zeit haben wir schon sehr viel erlebt und konnten uns in das Projekt einleben. Dennoch ist jeder Tag eine Herausforderung für sich, die Aaron und ich zusammen meistern werden. 

Auf schöne und interessante 10 Monate in Howrah

Vorstellung von Aaron, unserem neuen Freiwilligen in Indien

Gespeichert von Aaron am

Seit diesem Sommer arbeiten wieder zwei junge Deutsche als Freiwillige für 12 Monate vor Ort in Indien bei HELGO. Nach einer mehrjährigen Pause, während der auf Grund der COVID-Restriktionen keine deutschen Freiwilligen in Indien arbeiten konnten. Aaron und Elias werden hier regelmäßig von ihren Eindrücken berichten.

Hallo, ich heiße Aaron, bin 21 Jahre alt und mit Elias zusammen für ein Jahr von Anfang September 2022 im HELGO Projekt in Kalkutta. Ich fotografiere, lese und mache gerne Sport in meiner Freizeit.

In Deutschland habe ich dieses Jahr mein Abitur gemacht. Mir war relativ lange unklar, was ich danach machen will. Ich wusste aber schon Ende letzten Jahres, dass ein Bundesfreiwilligendienst (BFD) einer meiner Favoriten ist. Ich habe einige Zeit nach Projekten gesucht. Vor allem in Afrika. Habe aber nicht das gefunden, was ich wirklich machen will. Eines Tages haben wir im Englisch-Unterricht über Kinderarbeit in Indien geredet. Mir war bis zu dem Zeitpunkt nicht bekannt, dass das in Indien so ein großes Problem ist. Darauf habe ich dann auch Indien in meine Suchen einbezogen und bin auf das HELGO Projekt gestoßen. Bei dem Projekt wusste ich direkt, dass es genau das ist, was ich suche. Es war meine einzige richtige Bewerbung und ich hatte das Glück, schnell angenommen zu werden.

Wir sind jetzt schon fast zwei Monate hier, in denen ich so viel erlebt habe wie in meinem ganzen Leben davor.

Moritz ist auch da:)

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Wanja et moi im Oxford Bookstore

Ankommen. Ein Begriff der auf zwei Arten verstanden werden kann. Einmal gibt es natürlich das physische „an einem Ort Sein“, aber das eigentlich wichtige ist das mentale Ankommen an einem Ort und in der Umgebung.

Ich bin Moritz und komme aus Lübeck. Ich bin nun seit fast zwei Monaten als Volunteer zusammen mit Wanja, der ein wenig früher als Ich hier ankam und sich ja auch schon vorgestellt hat, in Tikipara.

Ich finde man kam sehr schnell physisch hier an, aber um richtig „da“ zu sein brauchte es schon ein bisschen. Am ersten Tag bin Ich nach zwei Stunden erstmal schlafen gegangen und habe Garnichts geschafft. Am zweiten Tag war Ich aber dann schon wacher und fühlte mich ein bisschen sicherer. Die ersten Tage war alles sehr neu, anders, bunt, laut, dreckig und aufgewühlt und ein bisschen ist es nach, nun fast zwei Monaten, immer noch so.

Es ist aber großartig, wie schnell man kleine Läden findet, in denen man die Sachen bekommt, die man wollte und sich merkt, wo diese sind. Es ist hier ja nicht wie in Lübeck, wo man neben einem Karstadt eine Apotheke, einen Frisör und ein Kino findet, sondern es gibt innerhalb von 10 Metern 8 verschiedene Läden, die so schön verwinkelt und vollgestopft sind, wie man es aus Zauber-/Magiefilmen kennt. In manchen Läden ist gerade so viel Platz, dass der Mann, der die Sachen verkauft Platz für seinen Stuhl hat. Alles andere ist vollgestopft mit Sachen und Essen. Um an manche Sachen zu kommen muss er über die Regale klettern und in einem Haufen von Tüten und Gefäßen suchen, was du erfragt hast. Schon schön manchmal. Allerdings sind die meisten Läden auch sehr dreckig, wie alles hier. Ich komme ja eigentlich vom Dorf und bin ja gar nicht unbedingt eine Person, die alles immer komplett aufgeräumt und sauber braucht und obwohl ich schon viele dreckige Häuser gesehen habe, hat mich das alles hier schon sehr überrascht. Selbst in der eigentlichen Wohnung, in der wir sind, ist es viel improvisierter und auch dreckiger als ich dachte. Dachte ich anfangs. Allerdings geht es im Vergleich zum Viertel noch ziemlich und wir können es ja auch ein bisschen so gestalten, wie wir es gerne hätten.

Auf der Straße hat mich auch echt beeindruckt und auch ein bisschen fröhlich gemacht, dass die Leute viel einfallsreicher sind als man es aus den deutschen Städten kennt. Ich habe ja schon einen Unterschied von Dorf zu Stadt in Deutschland gemerkt, aber wie die Hütten und Stände, in denen etwas verkauft wird hier aufgebaut sind, ist eigentlich schon schön. Da ist es nicht wie in Deutschland, wo der Ladenbesitzer sagen würde: „Jooaaa da brauch ich ´ne 10ner Schraube und ein Brett mit 2cm Dicke“ sondern er guckt halt in irgendeiner Kiste, die man im Lager hat nach einer Schraube die irgendwie passt und nach einem Brett, das auf dem Haufen in der Ecke liegt.

Auch schön, aber in den ersten Tagen noch ein bisschen beängstigend war es, wie alle Menschen einen angucken und begrüßen. Oder auch die Kinder, die auf der Straße in Scharen hinter dir herlaufen. Zwischendurch gibt es dann immer witzige Situationen. Wir suchten Curry als Gewürzmischung. Es dauerte schon eine Ewigkeit, bis die Kinder und Männer verstanden hatten, dass wir ein Gewürz meinten. Dann haben uns eine Horde Kinder und ein paar Erwachsene quer und hin und her, durch die Straßen geführt, um für uns nach den Gewürzen zu suchen. Nach fünf Läden an denen uns keiner verstanden hat, obwohl sogar die Kinder ungefähr erklärt haben, was wir wollten sind wir wieder in Richtung „Zu Hause“ gegangen. Und was war zwei Läden neben unserem Haus? Genau das, was wir gesucht hatten.

Mir fiel auf: Meistens wollen die Leute, die dich auf der Straße ansprechen, gar nicht großartig reden, sondern nur fragen, wie es dir geht, vielleicht noch wie du heißt und gehen dann schon weiter. Das war am Anfang noch interessant, finde Ich mittlerweile aber ein bisschen nervig.

Dann war Muharram und Wanja ist mit Salam und noch jemandem zum Festival gegangen. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse, wenn ich nicht mit gehe, sondern zuhause bleibe und vielleicht mal aufs Dach gehe, sonst aber nichts Besonderes mache. Wäre es nicht erst der zweite Tag gewesen, wäre ich bestimmt mitgekommen, aber eine Stunde zu Fuß und zu einem Festival musste am zweiten Tag noch nicht sein. Es klingt fast albern, aber der Blick von meinem Fenster und ein paar Schritte aus dem Hauseingang waren für mich aufregend genug.

Ich hätte es nach dem ersten Tag echt nicht gedacht, aber ich bin dann doch schon ziemlich in das Geschehen im Viertel „reingekommen“. Es wurde ja oft berichtet, dass einem die Kinder meist auch sofort vertrauen und einen umarmen oder anderweitig sehr schnell vertrauen in einem finden. Einerseits ist das bestimmt so, weil man ein Europäer ist, der hier ziemlich auffällt und natürlich etwas Besonderes ist, aber Ich habe gemerkt, dass die Inder auch allgemein sehr eng im Umgang mit Freunden oder Familie sind. Zum Beispiel mit körperlicher Nähe. Das ist bei den Mädchen hier in Indien natürlich eine schwierige Sache als männlicher „Lehrer“, aber auch die sind genauso froh, wenn man da ist.

Das ist eine Sache, die sehr, sehr angenehm ist und die Ich nachdem Ich in die Stadt gezogen bin echt vermisst habe, da es bei uns im Dorf auch immer sehr eng war und man zum Beispiel beim Filmgucken auch Arm in Arm mit einem Mädchen oder Freund liegen konnte, mit dem man nicht unbedingt zusammen war. Das war dann in der Stadt sehr viel verklemmter und unpersönlicher, hat sich mit der Zeit aber auch gegeben. Deshalb hat sich der erste Tag echt sehr zum Positiven gewendet, da Ich am Morgen, an dem die Schule wieder los ging (der erste Tag an dem Ich mit den Kindern richtig zu tun hatte) erst sehr enttäuscht war und mich sehr alleingelassen gefühlt habe, da die Kinder zwar irgendwie auf einen zu kamen, aber nicht wirklich lang bei einem blieben und auch die Lehrer zuerst nicht wirklich mit einem redeten, sondern nur kurz „Good morning“ wünschten und einen danach nicht mehr beachteten. Am Ende wurde es vom Umgang, mit allen fast so, wie Ich mir die Atmosphäre in der Schule vorgestellt hatte und das machte mir letztlich doch ein gutes Gefühl.

Ich habe nun nach fast zwei Monaten sehr gemischte Gefühle. Einerseits gibt es Tage, an denen alles toll ist und Ich die Schule sehr mag und gern etwas damit zu tun habe. Gleichzeitig habe Ich aber auch oft das Gefühl, dass Ich noch mehr rumkommen will und nicht jeden Tag in einer Schule beziehungsweise am gleichen Ort verbringen will. Deswegen bin Ich mir noch leicht unsicher ob Ich auf lange Zeit hierbleiben möchte. Ich lasse mir und der Umgebung aber noch ein bisschen Zeit und freue mich darauf noch viele kleine, schöne Sachen hier, in Kolkata und in anderen Teilen des Landes zu entdecken.

Los geht's, Wanja Ankunft 2019

Gespeichert von Wanja am
Ich beim Sportfest, den Regen genießen

Hallo zusammen,

Es ist wieder soweit, die Freiwilligen wurden ausgetauscht. Vor nun schon über zwei Wochen bin ich, Wanja aus dem hohen Norden (Kiel), im unendlich fernen Indien angekommen. Wundervoll aufregend.

So richtig realisiert habe ich den kommenden Umbruch in meinem Leben erst auf der Fahrt vom Flughafen nach Tikiapara. Von Subhosree, der Schulleiterin und zwei anderen Kindern wurde ich super liebevoll abgeholt. Durch eine Verspätung meinerseits mussten sie leider ziemlich lange warten, so dass Samuella (eines der Kinder) auf meinem Schoß eingeschlafen ist. So hatte ich eigentlich auf der Autofahrt das Gefühl, dass ich mich jetzt vorstellen und nette Gespräche führen müsse, aber ich war viel zu sprachlos von den ganzen Eindrücken, wie dem Straßenlärm, den Menschenmassen, dem ganzen Müll, den Rikschas, tuktuks oder menschlichen Trägern. Es ist einfach etwas ganz anderes als in meinem kleinen ruhigen Kiel und das erfährt man jeden Tag aufs Neue.

Nachdem ich kurz in der Schule herumgeführt wurde, war ich den Abend dann allein und konnte innerlich ein bisschen zur Ruhe kommen. Meine anfängliche Sorge, dass ich ohne irgendeinen deutschen Vertreter vielleicht ein bisschen orientierungslos herumirren würde, war definitiv quatsch, denn wirklich jede Person, von Lehrer bis Schüler, hat mich hier so herzlich empfangen und aufgenommen, dass es mir sehr leichtfiel, mich sofort wohl und zuhause zu fühlen. Jede bot mir ihre Hilfe an und ich wurde schnell mit meiner Umgebung vertraut gemacht.

Es fing also an mit einer Vorstellung nach der anderen am nächsten Morgen. Meine schon vorhandenen Schwierigkeiten mir die Namen zu merken, sollten sich hier noch verdeutlichen, da wirklich jeder Name für mich gefühlt neu war. Am Ende dieses wunderschönen ersten Tages bin ich jedenfalls fix und fertig ins Bett geplumpst. Anscheinend war ich aber nicht so müde wie die Nacht zuvor, denn diese Nacht ist mir so richtig aufgefallen, wie laut und warm es hier eigentlich ist. Das heißt, ich habe fast gar nicht geschlafen.

Die Eindrücke rollten also ununterbrochen auf mich ein. Allein die erste Woche war so erlebnisreich wie die Nacht einer Mücke, die es geschafft hat in mein Moskitonetz zu schlüpfen, mir den Schlaf zu rauben, mich mit etlichen Stichen zu versehen, obwohl ich gefühlt zwei Stunden nach ihr suchte und, wenn ich sie kurz sah, wie bedeppert nach ihr klatschte, sie es aber schaffte, wie der größte Held, zu überleben. Apropos, es gab solche Nächte. Das Netz hat ein paar Löcher und es hat zwei Wochen gedauert, bis ich gecheckt habe, dass es einen einfachen Mückenkiller für die Steckdose zu kaufen gibt.

Zusammenfassend gesagt, ich bin ziemlich oft müde.

Trotzdem konnte ich natürlich viele Erfahrungen sammeln, wie z.B. mit den Händen zu essen, das Essen, von dem ich größtenteils sehr begeistert bin, die vielen kleinen Geschäfte und allgemein alles, was es hier zu sehen gibt. Dazu durfte ich einige Familien und deren Unterkünfte kennenlernen, wofür ich sehr dankbar bin. Jetzt ist mein kleines Zimmer hier in der Schule ein riesiger Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß.

Und besonders die Schule, die ich mir natürlich ganz anders vorgesellt hatte, ist der Mittelpunkt meines Lebens hier. Die ganzen Kinder und Jugendlichen aus dem Projekt, die ich nach und nach kennenlernen konnte oder hoffentlich noch kennenlernen werde, sind mir alle sofort ans Herz gewachsen. Und auch die Lehrer, mit welchen man sich super offen über alles Unterhalten kann und welche einen ganz selbstverständlich in ihr Team aufnehmen, sind eine wunderbare Begleitung und Unterstützung hier.

Durch das langsam verbesserte Verständnis für das Umfeld, habe ich noch mal viel mehr Respekt für das gesamte Projekt und dessen positive Ausstrahlung gewonnen.

Tag für Tag genieße ich die Zeit mit den Kindern und freue mich auf das kommende Jahr.

Abschied unserer Freiwilligen Titus und Dominik

Gespeichert von Jonathan am
Die Freiwilligen 2018/19 mit einigen unserer Kinder

Wie für jeden Freiwilligen im H.E.L.G.O.-Projekt, so war auch für mich die Zeit nach einem Jahr vorbei. Rückblickend kann ich nur sagen, es war eine tolle Zeit mit vielen Erlebnissen in der chaotischen Welt von Indien. Verglichen mit Deutschland, wo die Ruhe im Vordergrund steht, so ist Indien doch dynamischer. Jeder Tag im Projekt war wie ein neuer unbekannter Tag. Die Kinder wollten immer etwas veranstalten und die Gespräche mit den nicht ganz so fremden Menschen auf der Straße, bilden einen recht starken Kontrast zu dem doch etwas trostlosen Deutschland, wo jeder für sich bleibt. Das was ich mit am meisten vermissen werde, ist das Spielen, Herumalbern und Herumgeigeln mit den Kindern. Sei es die Computerklasse nach der Schule, wo wir alle gemeinsam am Computer gespielt haben und mir jeder zeigen wollte, wie gut er das Spiel meistere, oder der Wandel, den eine kleine und stürmische Klasse vollzog, sobald es Ausmalbilder gab, sich jeder still auf den Boden setzte und anfing Bilder auszumalen, einschließlich mir. Mir fehlt die Horde an Kindern, die jeden Tag aufs Neue versuchten, mich wie einen Berg zu erklimmen, um der Größte zu sein. Und die täglichen Gespräche darüber, wie denn die Schule läuft, was die Klausuren machen und vieles, vieles mehr… Abschließend würde ich mich gerne nochmal bei jedem bedanken, der uns sowohl auf indischer als auch auf deutscher Seite unterstützt hat. Und somit das Alles erst ermöglicht hat. Und auch vielen Dank an jedes Kind und jeden Erwachsenen, der uns half, wenn wir nicht wussten, wo wir etwas finden oder der Laden bereits geschlossen war. Vielen herzlichen Dank an die immerwährende Gastfreundschaft gegenüber uns.

-- Dominik


Auf Wiedersehen
Nun ist es auch Zeit für mich das Projekt zu verlassen. Die Zeit war intensiv und abwechslungsreich.
Am Anfang des Jahres war ich noch unsicher und wusste nicht, was mich in Indien erwarten würde. Mit der Zeit gelang es aber meinem Mitfreiwilligen und mir eine Routine aufzubauen und unseren Unterricht schön zu gestalten. Auch unser Umfeld, das Viertel Tikiapara, wurde uns immer vertrauter. Wir knüpften neue Kontakte, aßen indische Speisen und versorgten uns selbst.
Es dauerte einige Zeit, aber nach und nach kannten wir alle Namen der Kinder und konnten sie auch immer besser einschätzen. So kam es dann, dass wir zu allen Kindern eine gute Beziehung hatten, die sich zwischen Bruder und Freund einordnete.
Daher fiel uns beiden der Abschied auch schwer. Wir wussten, dass wir die Schüler für eine längere Zeit nicht sehen würden, dabei hatten wir uns schon so an die Gesellschaft von ihnen gewöhnt. Die vielen Erlebnisse aber werden in unserem Gedächtnis bleiben und uns an die gemeinsame Zeit erinnern.
Daher sage ich nun auf Wiedersehen, denn ein Wiedersehen wird es geben.

-- Titus

 

Freiwilligenbericht

Gespeichert von Titus am
Schulausflug

Nun sind schon zwei Drittel meiner Zeit hier in Indien vergangen. Es war eine abwechslungsreiche Zeit, dank der ich viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln durfte.

Aber kurz zu meiner Person: Ich bin Titus und nun schon seit Sommer letzten Jahres im HELGO-Projekt in Howrah tätig. Zusammen mit meinem Mitfreiwilligen leiste ich hier mein FSJ. Doch wie kam es dazu? Naja, wie viele Schüler fragte ich mich, was ich nach meinem Abitur machen sollte. Dabei gab es mehrere Optionen, ich hätte sofort mit dem Studieren anfangen oder „Work-and-Travel“ um die Welt reisen können. Dennoch habe ich mich dagegen entschieden. Ich kam zu diesem Entschluss, da ich meinen Horizont erweitern und gleichzeitig Kontakt zu den Einheimischen aufbauen wollte. Meine Wahl des Einsatzgebiets fiel auf Indien. Ich fand die indische Kultur schon seit längerer Zeit interessant.  Jeder hat schon einmal von Ganesha, Yoga und Gandhi gehört. Dennoch konnte ich mir nichts Genaues darunter vorstellen. Ich wurde neugierig. Danach stoß ich auf das H.E.L.G.O.-Projekt in Howrah und war beeindruckt. So kam es dann, dass hier in Howrah gelandet bin.

Vor meiner Abreise nach Indien hatte ich Angst davor, keinen Kontakt zu den Kindern aufbauen zu können. Dennoch stellte sich diese Annahme als komplett falsch heraus. Als ich aus dem Flieger stieg wurde ich von strahlenden Kindergesichtern empfangen. Sie hingen mir eine Blumenkette um, lachten und ich vergaß den anstrengenden Flug und meine anfänglichen Sorgen. Heute erinnere ich immer noch gerne an diesen Moment. Er erscheint mir wie gestern und dennoch ist schon so viel Zeit vergangen. Nach einer Woche kam dann auch mein Mitfreiwilliger und wir beide sollten nun dieses Jahr zusammen verbringen. Die gemeinsamen Erlebnisse schweißten uns zusammen und aus zwei Fremden wurden zwei Freunde. Zusammen mit ihm gestalte ich den Unterricht, das Fußballtraining und die Nachhilfe. In diesen drei Feldern werden wir am meisten eingesetzt. Am Anfang war es wirklich herausfordernd für uns zu unterrichten und erstmalig Kindern als Lehrer etwas beibringen zu wollen. Einige Wochen zuvor drückten wir selbst noch die Schulbank. Nun hat sich  eine gewisse Routine gebildet, so dass uns nun der Unterricht viel leichter fällt und auch in Kalkutta finden wir uns besser zurecht.

Aber die acht Monate bestanden nicht nur aus trockenem Unterricht. Es gab einige Events an denen wir beteiligt waren, wo wir gemeinsam mit den Schülern oder für sie etwas vorführten. Da war unteranderem die jährliche Schulfeier. Dort erlebte ich zum ersten Mal, wie gekonnt selbst die kleinsten Kinder sich bewegen und tanzen konnten. Im November organisierten wir zusammen mit den anderen Lehrern einen Tag für die Kinder, der sogenannte „Children´s Day“. Das Programm setzte sich aus einer indischen Tanzeinlage, einem Flötenkonzert, einem kleinen Theaterstück und mehreren Spielen für die Kinder zusammen. Diese Veranstaltungen verstärkten und vertieften das Verhältnis zu den Kindern und den Mitarbeitern. Zudem schuf es Erinnerung die ich nicht vergessen werde. Mein Highlight des Jahres war jedoch der Schultrip zum Meer – gute Stimmung, Sonnenschein und gutes Essen. Gemeinsam mit den Schülern und einigen Mitarbeitern konnten wir diesen Trip sehr genießen.

Wenn ich auf die vergangenen Monate hier in Indien zurückblicke, stelle ich fest, dass die Wahl des FSJ in diesem Projekt und auf dem indischen Subkontinent richtig war.

Weiterhin bin ich gespannt und freue mich auf die kommende Zeit mit den Kindern.

Freiwilligen-Update

Gespeichert von Sebastian am
Auf Exkursion mit den Projektkindern

 

Hallo zusammen,

Nun sind schon 7 Monate meiner Zeit in unserem Projekt vorrüber und schon jetzt schaue ich auf eine bewegte und ereignisreiche Zeit zurück.

Anfang November letzten Jahres musste mein Mitfreiwilliger Max aus gesundheitlichen Gründen seinen Freiwilligendienst abbrechen. An dieser Stelle möchte ich nochmal die Gelegenheit nutzen und ihm für seine weitere Zukunft alles Gute wünschen, vor allem Gesundheit.

Mein Alltag sieht nun seit dem Jahreswechsel und dem damit verbundenen Beginn des neuen Schuljahres so aus, dass ich unter der Woche Vormittags in Tikiapara Englisch, Sport und Singen für die Klassen 1 und 4 unterrichte, Nachmittags zweimal pro Woche nach Liluah zur Englisch Nachhilfe fahre sowie zweimal pro Woche Nachmittags in Tikiapara zusammen mit Sebastian das Fußballtraining leite. Zudem nehme ich Samstags an der Lehrerkonferenz und dem Team meeting in Tikiapara teil und fahre Sonntags zum Fußballtraining nach Liluah. In meiner Unterrichtsfreien Zeit erledige ich verschiedenste Aufgaben im Office oder bereite Unterricht vor und nach.

Ich empfinde meine Aufgaben und meine Arbeit als abwechslungsreich, herausfordernd und erfüllend, vor allem das Unterrichten der kleinen Kids und die Unterrichts Vor- und Nachbereitung. Vor 3 Wochen haben wir mit den Kids aus Liluah und ein paar älteren Jungs aus Tikiapara einen Ausflug nach Science City gemacht, einer Art Museum und naturwissenschaftlichen Erlebniswelt, von dem auch das Bild stammt. Die Kids haben den Ausflug genossen und konnten ein paar interessante Dinge mitnehmen. Und nun steht in wenigen Tagen der jährliche Ausflug ans Meer an, auf den sich die Kids sehr freuen.

Was mir am meisten Freude bereitet ist die Kids als Menschen wachsen zu sehen, ihnen ein Unterstützer und Begleiter zu sein und als Teil unseres Projekts einen Teil zur menschlichen und schulischen Entwicklung unserer Kids beitragen zu können.

Als großes persönliches Ziel habe ich mir für die letzten 4 Monate vorgenommen mein Hindi stark zu verbessern. Diese, und die alltäglichen Herausforderungen im Projekt lassen mich mit Freude auf die kommenden 4 Monate schauen.

Die neuen Freiwilligen 2017

Gespeichert von Sebastian am
Max und Jonas mit den Kinder in Projekt-Zentrum

Hallo zusammen,

Jedes Jahr aufs neue veraendern sich zwei Gesichter des Projekts, naemlich die der Volontaere und die neuen sind wir, Jonas (rechts auf dem Bild) und Max (links). Fast drei Monate sind wir nun hier und die anfaenglichen Unsicherheiten haben sich verabschiedet. Eingelebt hatten wir uns ziemlich schnell, dass wir mit so offenen armen begruesst wurden hat so einiges leichter gemacht. Offene Arme sind ein gutes Stichwort, denn als wir nach einer kleinen Huerde endlich den Flughafen verlassen durften, wurden wir sofort von den Projektkindern besprungen und umarmt. Aus jeder Richtung hoerte man ein “Max Brother” und ein “Jonas Brother”, rund zwanzig Kinder sind mitgekommen um uns abzuholen. Aengste die wohl jedem Volo vorher durch den Kopf gehen, dass die Kinder einen vielleicht nicht moegen koennten, waren sofort verschwunden. Ohne jegliche Kennenlernphase war man direkt ein Teil des Ganzen und war sich nochmals sicherer, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, hier her zu kommen. Durch Mitja unseren Volo-Vorgaenger, war der Anfang nochmal leichter. Eine Woche durften wir zusammen verbringen und hatten eine tolle Zeit, in der wir gut in den Lauf des Projektes einsteigen konnten und eine Menge Spass hatten, den wir auch in den kommenden Monaten noch haben werden!

Video: Impressionen aus einem Jahr Freiwilligendienst

Gespeichert von Sebastian am

Unser Volontär Stefan, jetzt nach seinem Jahr vor Ort in Kolkata gerade wieder zurück in Deutschland, hat seine Eindrücke in einem Kurzfilm festgehalten. Genießen Sie die Ausschnitte aus dem Alltag unserer Projektkinder.